Zwischen Begeisterung und Unbehagen: Ein anthropolischer Blick auf den Begriff der Kultur

Eine kurze Geschichte aus dem Universitätsbetrieb soll den Gegenstand des vorliegenden Aufsatzes veranschaulichen. Wir waren beide neu an einem anthropologischen Institut, als wir erfuhren, dass einer unserer neuen Kollegen vor einiger Zeit von der Stadtverwaltung mit der Entwicklung der städtischen Integrationsleitlinien für Migranten beauftragt worden war. Da der betreffende Kollege kein Migrationsforscher war und auch nicht vorhatte, sich in Zukunft mit Migrationsfragen näher zu beschäftigen, warf die Entscheidung der Stadt für uns ein Rätsel auf, zumal es am benachbarten soziologischen Institut einen Lehrstuhl für Migrationsforschung gab. Auf die Antwort sollten wir einige Monate später zufällig stoßen.

A short story from university life will illustrate the subject of this essay. We were both new to an anthropological institute when we learned that one of our new colleagues had recently been commissioned by the city council to develop the city's integration guidelines for migrants. As the colleague in question was not a migration researcher and had no plans to work on migration issues in the future, we were puzzled by the city's decision, especially as there was a chair for migration research at the neighboring sociological institute. We came across the answer by chance a few months later.